Anlagentechnik

Oberleitung   Stromabnehmer  Drehscheibe  Sägemühle  Werkzeug

Elektrik:

Seit den Fleischmann-Anfängen 1953 wird die Anlage analog mit 12V DC betrieben. Die ursprünglichen Regeltrafos (Fleischmann, Trix, PIKO) wurden durch Fahrregler mit Pulsweitenmodulation ersetzt. Triebfahrzeuge haben damit bessere Langsamfahreigenschaften als mit einfacher Spannungsregelung. Baden bekam Anfang der '90er ein Eigenbau-Stellpult mit Vierfachregler nach einem Schaltplan mit 2x NE555 zur Impulsregelung und 2N3055 als Endstufen.

Stellpult Baden

Die Zuordnung individueller Regler für Fahrstrecke, Bahnsteiggleise, Rangiergleise brachte keinen nennenswerten Spielmehrwert, Steinbach erhielt später eine Einfachreglung mit einem Conrad-Bausatz.

Schienen:

Am Anfang waren die Blechprofil-Pappgleise. Davon haben wenige in einer Nostalgie-Ecke überlebt. Die Weichen hatten damals allerdings schon einen Kunststoffunterbau:

Blechschienen

Im folgenden Zeitalter der Messingprofil-Gleise hätten die Weichen (mit Elektroantrieb!) mithilfe von Übergangsstückchen weiterverwendet werden können, aber es gab eine bessere Lösung. Die häßlichen Blechprofile wurden herausoperiert (außer den Weichenzungen) und stattdessen Messingprofile mit Zweikomponentenkleber (Cyanolit gab es für Privatanwender noch nicht) auf die Schwellen geklebt.

Umbauweiche

Das funktioniert bis heute. Im Laufe der Jahrzehnte ergab sich ein Sammelsurium an Schienen aus Zugpackungen und von secondhand-Gelegenheiten aller europäischen Hersteller. Meine ersten Metergleise mit Messing waren von Peco, Anfang der '60er Jahre.

Schienenreinigung:

Schienen verschmutzen, Öl und Staub führen irgendwann zu Stromunterbrechungen und Züge können nur noch mit enormem Schwung die Strecken bewältigen. Korrosion von Blech und Messing tun ihr Übriges, blitzeblanke Neusilberprofile sind da nicht ganz so anfällig. Das Schmutzproblem ist so alt wie das Hobby, Modellbahnhersteller haben entsprechend reagiert. So gab es in den '60er Jahren schon einen Schienenreinigungswagen von Liliput:

Liliputreiniger
Prospekt
Der Filz unter dem Wagen konnte mit einer Reinigungsflüssigkeit über ein Dosierventil befeuchtet werden (echter Tankwagen!). Die Dosierung war schwierig, der Erfolg mäßig. Deshalb wurde der Filz mit einem Stück feinem Schmirgelpapier überdeckt, sodaß eine mechanische Reinigung möglich war. Der Wagen hat dadurch einen ziemlichen Roll- oder besser Schiebewiderstand, am besten läuft er alleine mit einer Lok.

Handreiniger
Besser geht die Chemischreinigung von Hand. Ein Stuhlfilzgleiter an einem Holzstab wird mit Lösungsmittel getränkt und per Hand damit die Gleise abgerieben. Das funktioniert auch gut unter Fahrdraht.


  

Kupplungen:

Der Kupplungssalat in h0 ist legendär. Solange nur Fleischmann-Fahrzeuge verwendet wurden, gab es eben Hakenkupplungen. Andere Hersteller bauten Bügelkupplungen ein, jeder nach seiner eigenen Fasson. Das paßte oft nur mühsam aneinander. Das Wort Kurzkupplung gab es bis Anfang der '70er nicht.

Da ältere, einfach gestrickte Güterwagen kaum eine Umrüstmöglichkeit boten, fahren alle Güterzüge mit Bügelkupplungen und eben großem Wagenabstand. Lokomotiven wurden bei Bedarf dafür umgebaut.

Bei dem 1957er Schürzenwagenzug blieb es bei den Hakenkupplungen. Die meisten Personenwagen erhielten Kurzkupplungen (Roco), ob mit oder ohne Kinematik.

Bei einigen älteren Wagen (hier alt-PIKO) habe ich als Zubehör erhältliche Kinematik-Kulissen nachgerüstet. Die Roco-Kulissen lassen sich nach Glättung der Wagenunterseite ankleben oder anschrauben.

 KKKinematik

Das Ergebnis ist eine deutlich bessere Optik bei der Zugbildung gegenüber den original Bügelkupplungen.

KK

Bei PIKO-Modellen aus der DDR-Zeit war ein Kupplungstausch nicht vorgesehen (andersartige Kupplungen gab es ja nur im kapitalistischen Ausland). Meine zweitbeste Zuglok (E44 von 1979) brauchte aber Roco-Kupplungen für Personenwagen. Da half nur eine Radikalkur: die Originalkpplungen waren mit Blechlaschen befestigt und leicht entfernbar. Dann wurde eine Trägerplatte für damals noch erhältliche Tauschkupplungen (für alt-Roco-Modelle) angefertigt.

E44

Bei Schlepptenderlokomotiven wurde die vordere Kupplung entfernt und durch eine Schraubenkupplung-Attrappe ersetzt (solche Teile gab es z.B. bei Wagenbausätzen von Kibri).

Schraubenkupplung

 

Anlagenbeleuchtung:

LED-Beleuchtung

In der Mitte des Hobbyraumes sind zwei Leuchtstoffröhren zur Allgemeinbeleuchtung, das leuchtet besonders die Bahnhofsbereiche nur mau aus. Besser wurde es mit der Installation von LED-Streifen, die in 2x2cm Alu-Winkelprofile geklebt wurden. Die Profile sind über den Bahnhöfen ca 20cm von der Decke abgehängt, und über Dimmer kann die Anlagenbeleuchtung der Situation angepaßt werden.


 

Photographie:

Das Photoequipment wechselte im Laufe der Jahrzehnte mit dem technischen Fortschritt. Systemphotographie begann mit einer (rein mechanischen) Edixa (M42-Objektive und Zubehör; den Schacht-Objektiven ist durchaus nachzutrauern: mechanische Handwerkskunst, an die heutige Mainstream-Zooms nicht herankommen). Heute ist es eine Pentax mit Universalzoom (18-270mm); M42 und Analogfilme sind Geschichte. (Die abgebildete mycro - ca. 1960 - mit ihren ziemlich unscharfen 1cm²-SW-Negativen war keine Hilfe.)

Cameras

Das Problem der Makrophotographie kennt jeder: keine Tiefenschärfe, die dem abzubildenden Objekt gerecht wird. Hier hilft heute die EDV: Photostacking von Stativaufnahmen mit variierenden Foci. Ich verwende das Programm CombineZP, das in vielen Fällen gute Ergebnisse liefert, wenn es auch seine Zeit braucht, um aus einer handvoll Bilder die scharfen Bereiche herauszufischen.

Mehr Technik: