
Werkzeug
Anlagentechnik Oberleitung Stromabnehmer Drehscheibe Sägemühle
1953 gab es in der Küchentisch-Schublade einen Hammer und eine Kneifzange. Damit ist wahrlich kein Modellbau zu betreiben, aber das war auch noch nicht angesagt. Damals gab es auch noch keine Baumärkte, sondern Eisenwarenhandlungen mit Deutschem Qualitätswerkzeug, das für Modellbaubedürfnisse grobschlächtig zu nennen ist. Es dauerte, bis ich Quellen für Feinmechanikerwerzeug fand, die Preise andorten waren für mein Taschengeld exorbitant. Die Überschwemmung mit chinesischem Billigwerkzeug aller Coleur sollte noch Jahrzehnte dauern.

Natürlich gibt es heute in der Werkstatt immer noch Werkzeug für's Grobe (Wasserrohrbrüche, Autoreparatur).


Außer einer "normalen" Bohrmaschine (mit stabilem Ständer) sind Geräte angesagt, die auch kleiner als 1,5mm spannen können. 12V-Maschinchen sind dafür geeignet (oder die teuren Bosch-Dremel).

Neben kleinen Zangen sind feine Pinzetten nützlich bei Teilen, für die Erwachsenen-Finger zu klobig sind. Die gibt es auch in selbsthaltend.


Das Internet kann man sicher nach winzigen Blechschrauben absuchen, aber es gibt eine häusliche Quelle: Chinesische Elektronik-Gadgets sind oft geschaubt, nicht nur das Gehäuse, sondern inwendig auch die Platinen. Sehr ergiebig sind ausgediente Computerlaufwerke (Disk, Zip etc.). Da lohnt sich Ausschlachten vor dem Entsorgen.




Beleuchtung, Spannungsregelungen etc. - wer nicht alles von der Stange kaufen will, sondern eigene Kreativität ausleben will (das macht ja den Modellbau aus), sollte einen Grundstock an Material haben. Ich hatte Jahrzehnte zum Sammeln: von schnöden Widerständen bis zu OpAmps oder Spannungsreglern. Streifenplatinen und Schaltpläne aus (früher) Elektronikzeitschriften oder Internet bedienen jegliche Modellbahnbedürfnisse. Eine Lötstation ist bei diesen Bastelarbeiten hilfreich.
SMD-Bauteile gibt es bei mir nicht (obwohl man damit viel mehr zaubern kann), meine Finger können damit nicht umgehen.

Für alle Aktivitäten gilt: Planung (Millimeterpapier, spitzer Bleistift) und viel Geduld. Werkzeug ist eine Voraussetzung, aber auch Material. Hochglänzende Gebäudebausätze oder vorgefertigtes Plastikzubehör sind eine Sache, aber jeder Haushalt hält einfaches Material vor: Pappe (Kalenderrückseiten), Zahnstocher, Streichhölzer, Fliegendraht, Bilder. Da kommen dann auch Scanner und Farbdrucker ins Spiel (Straßenpflaster, Gebäudebeschriftungen etc.). Man muß nur die Augen offenhalten (1:87-Blick) und seiner Intuition folgen.