1962

Historie

Am Anfang war ein Güterzug mit einer BR 80 - 6. Geburtstag 1953. Lok und Bananenwagen fahren heute noch, der Güterwagen hat im Lauf der Jahrzehnte allerdings seine beweglichen Schiebetüren eingebüßt.

BR 80

Damals gab es Gleise mit Blechprofilen auf Schwellen aus 2,5mm dicker Pappe. Die Lokomotiven aus dieser Zeit hatten Metallgehäuse ohne jeglichen Plastik-Schnickschnack, auch die aus Metall gefertigten Heusinger-Steuerungen waren ziemlich unkaputtbar. Besonderheiten der Fleischmann-Loks: der Maßstab war ehr 1:80, heute schleifen die Fahrzeuge manchmal an maßstabsgerechten Bahnsteigkanten. Die Lokanschriften waren hausgemacht: statt der Bahnverwaltung erschien die Katalognummer, die Seriennummer wurde bei der BR80 durch das Baujahr des Modells ersetzt (und alles in Metall gegossen):

BR 80

Die BR 24 (einige Jahre später) hatte dann eine "richtige" Nummer (aber immer noch die Katalognummer).

BR 24

Die Drehgestelllokomotiven hatten schwenkende Pufferbohlen und immer noch die Katalognummer als Anschrift: 1381 bei der V200 und 1334 bei der Ae 6/6

V200
Ae 6/6

Und alle Loks aus dieser Zeit funktionieren noch immer einwandfrei!

Anfang der '60er Jahre gab es erste Versuche für fest aufgebaute Anlagen, aber die Pappgleise mit ihren Wackelkontakten trugen nicht zur Spielfreude bei. Aus dieser Zeit gibt es kaum Bilder, Photo als Hobby war in den absoluten Anfängen. Die Modelle von 1961 existieren noch:

1961
1961

 (Das würde man heute wohl ehr Dioramen nennen.)

Dann Pause: Umzüge - Schulabschluß - Studium. Alles wohl verpackt, Mitte der '70er Jahre ein vorsichtiger Neustart: eine sich selbst steuernde Anlage (Fleischmann-Loks hatten Schaltkontakte) aus vorhandenem Material (im Wohnzimmer) mit Reaktivierung eines Oheim-Trolley-Bus.

1977

Dann endlich ein Hobbykeller mit mehr Platz: geplant wurde eine großzügige Anlage mit doppelgleisiger Acht in mehreren Etagen und mit Gleiswendeln. Der Bau erwies sich als Fiasko: zu enge und zu steile Gleiswendel, viele Züge schafften die Steigungen nicht. Für alle Betriebsunfälle mußte unter die Anlage gekrabbelt werden. Bei vollständigem Landschaftsbau wäre Akrobatik angesagt. Nach dem Rohbau der Entschluß: so nicht. Der nächste Anlagenentwurf hatte die Prämisse: alles von oben in armeslänge Reichweite, nur eine Ebene. Und keine im-Kreis-herum-Anlage! Der Bahnhof Baden aus der aufgegegebenen Anlage wurde recyclet: die Weichenstraßen des viergleisigen Bahnhofs mit doppelten Zufahrten und Abzweiggleis wurden an einen Endbahnhof angepaßt. Dieses dann nicht unbedingt betriebstaugliche Gleisbild ist bis heute erhalten und zwingt zu intensiven Rangierfahrten. Das ist dann Spielbetrieb!

Bei immer knappem Budget, aber Expansionswunsch wurden in den '80er Jahren einige der bei Discountern auftauchenden Lima-Modelle beschafft. Nach Modifikation der Elektrik ergaben sich betriebsbereite Modelle. In der Wendezeit um 1990 tauchten bei Electronic-Versendern DDR-Modelle auf: preiswerte, robuste Züge mit akzeptabler Detaillierung, wenn auch antiquierter Elektrik. Ansonsten gab es immer Angebote auf Hobbymärkten.

Zu dem jetzt als Endbahnhof fungierenden Bahnhof Baden gab es eine Stadtkulisse aus von früher existierenden Hausmodellen, auf weiter detaillierte Landschaft wurde zunächst verzichtet. Dieser Anlagenteil ist immer noch Bestandteil der gegenwärtigen Anlage.

Von Anlage zu Anlage blieben immer wieder Modelle übrig, die nicht wiederverwendet wurden (Platzmangel o.Ä.) oder nicht wie gewünscht funktionierten. Für einen passionierten Sammler ist die Entsorgung nur die allerletzte mit Qualen erlittene Möglichkeit, also gab es immer große Altvorratkartons, die über alle widrigen Verhältnisse verteidigt wurden. Solche Modelle haben ihren mit Patina versehenen Charm, sie passen zum Flair des teilweise sehr alten Rollmaterials. Hightech-Landschaft ist schön für moderne Ausstellungsstücke, aber zuhause fühlt man sich im Gewohnten wohl (ist das eine Alterserscheinung?).

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