Schwarzwaldidylle

Sägemühle

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Im Altvorratskarton schlummerte seit Jahrzehnten ein Sägemühlenmodell. Es wurde bisher nicht reaktiviert, da es nie wie im Prospekt (Faller 1974, s.o.) versprochen funktionierte. Das Sägegatter macht zwar den angekündigten Lärm, aber es bewegte sich nichts. Was war der Fehler? Ein Blick ins Innere:

Sägemotor

Das Sägegatter hängt an einer Blattfeder, die am freien Ende eine Schwungmasse hat. Nahe der Anlenkstelle sitzt ein Permanentmagnet genau über der Erregerspule. Gedacht ist es wohl so, daß die mit Trafospannung (ca. 14 V bei 50 Hz) betriebene Spule ein Magnetwechselfeld erzeugt und damit die Feder in Schwingungen versetzt. Die Eigenfrequenz der Feder ist aber wohl weit von 50 Hz entfernt, also nur schwaches Zittern und Brummgeräusch, das angehängte Gatter bleibt still. Folgerichtige Erkenntnis: die Spulenfrequenz muß massiv erniedrigt werden. Ob es Miniatur-FU bis in den Bereich von 1 Hz gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber Gleichstromimpulse in diesem Bereich sollten es auch tun. Lösung: auf einer Streifenplatine wird die Trafospannung gleichgerichtet und mit einem 7812 auf 12V stabilisiert (ein zweiter Regler produziert 3V für die Straßenbeleuchtung). Der Taktgeber ist ein Fertigbaustein mit getrennt einstellbaren Ein/Auszeiten von unseren Handelspartnern aus der (Menschenrechte mißachtenden) PRC. Die Erregerspule für die Feder ist daran angeschlossen und so polarisiert, daß der Permanentmagnet abgestoßen wird. Das ergibt ein realistisches Bewegen des Sägeblattes und passendes Geräusch. (Das Video hierzu kann Publii nicht vernünftig einbinden, also extern). Damit kann die Sägemühle auf die Anlage:

Sägemühle

Der Schwarzwald ist nicht weit von Baden-Baden, das Sägewerk liegt zwischen Abstellbahnhof und BW Baden. Unter dem Modell sind die Steuerplatine und die Schalter für Beleuchtung, Mühlrad und Sägegatter angebracht.
Die Straßenbeleuchtung entsprang einer abstrusen Idee. Ausgangspunkt war eine Außenlichterkette mit LEDs, die nach einigen Jahren Ausfallerscheinungen zeigte. Also eingesammelt und nachgesehen, warum. 
Unsere Freunde in der PRC haben zwar die LEDs in Schrumpfschlauch isoliert, aber nicht die Anschlußdrähte. Die LEDs befanden sich nun in verschiedenen Stadien der Verrottung:

LED

Einige waren noch brauchbar, sie sollten als Straßenbeleuchtung dienen. Weitere Zutaten aus Vorräten: 0,8mm Draht, Partyspieße (ca. 3mm Ø), Gummihülsen (Dämpfer aus CD-Laufwerken), Telefondrahtisolation.

Lampen

Die nächste abstruse Idee: Stromversorgung über eine Freiluftleitung wie in den '50er Jahren. Das hat tatsächlich funktioniert, s.O. (das etwas klobige Aussehen der Laternen ist meinen inzwischen klobigen Fingern geschuldet).

Die Zufahrt zur Sägemühle ist noch im Bau - aber die Bauarbeiterkolonne bemüht sich um Lückenschluß.

Bahnübergang

Die "geretteten" LEDs sind auch für andere Beleuchtung tauglich - für robuste Gartenbeleuchtung ist der Montageaufwand erheblich geringer:

BEGA-Leuchten

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